Ski-Exkursion des Geologie-Kurses, Q 12

2019 Geo1Wir starteten am Dienstag Nachmittag am Alpspix zu unserer genialen Spezial-Geologie-Exkursion. Dort erklärte uns Herr Neumann das ehemalige Bergbaugelände und die dazugehörigen Knappenhäuser im Höllental. Die meist geförderten Bodenschätze waren damals Eisen, Zinn, Blei und Molybdän. Die Knappenhäuser heißen übrigens wegen der Knappen, also den Bergleuten, so, wie sie heißen. Die Hauptgesteinsform im Gebirge zwischen der Partenkirchner Dreitorspitze und der Zugspitze ist der stark verdichtete Wettersteinkalk. Durch die glaziale Erosion in den vergangenen Eiszeiten wurde er so bearbeitet und abgeräumt, wie er heute vorzufinden ist. In den Gipfelbereichen und Karen befanden sich übrigens um 1850 auch noch einige kleine Gletscher. Die vielen Rillen, Platten und Kamine im Fels, welche traumhaft zum Klettern sind, wurden durch die glaziale Erosion in Kombination mit der Verwitterung durch Kalklösung hervorgerufen.
Nach einer kurzen Skiabfahrt an den Fuß der Bernadeinwand konnten wir die markanten Schichtungen im Gestein verfolgen, welche sich vom Gipfel der Alpspitze über die Wand des Bernadeinkopfes bis zum Stuiben herabziehen. Das dort vorzufindende Kalkgestein ist wasserlöslich und porös, wodurch es auch wasserdurchlässig ist. Aufgrund dieser Eigenschaften der Wand konnten wir das „Gsicht“ sogar mit Zahn sehen (vgl. Bild!).
Das Gelände unterhalb des Osterfelders dagegen besteht nicht nur aus Wettersteinkalk, sondern teilweise auch aus den Raibler Schichten, welche durch ihre typische gelbliche Färbung und durch die bröselige und verhältnismäßig weiche Struktur charakterisiert sind. Entsprechend konnten wir nach einem kurzen Aufstieg durchs Gelände eine unbekannte Höhle „entdecken“ und erkunden. Diese ist circa 25 Meter lang und 5 Meter hoch. Sie entstand allerdings nicht durch glaziale Einflüsse sondern in einer Warmzeit, als mehr Fels durch höhere Temperaturen und mehr Wasser gelöst werden konnte.
Bei unserem letzten Stopp auf dem Ziehweg zwischen Hochalm und Kreuzeck konnten wir die Gesteinsart der Längenfelder Brekzie erkennen und beschreiben: Dies ist ein Gestein welches dem Konglomeratgestein am Herrgottschrofen durchaus sehr ähnlich ist. Die Gesteine bestehen beide größtenteils aus sehr hartem Flussgestein, welches durch Feinpartikel aufgefüllt wurde und durch Diagenese „verbacken“ wurde. Das Flussgeröll in der Matrix am Längenfelder ist allerdings deutlich größer und gröber als das am Herrgottschrofen.
Jakob Zehentbauer Q12

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